Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage

Gedenkstättenfahrt 2024

Zweitzeugen - Kooperationsvertrag

„Nie wieder“ – Fahrt zu Gedenkstätten der NS-Zeit in München

Nach zweijähriger Corona-Pause konnte endlich wieder die im Schulprogramm der Sophie-Scholl-Gesamtschule in Bockum-Hövel verankerte Gedenkstättenfahrt nach München organisiert werden. Und so hatten in der vergangenen Woche 23 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 10 bis 12, begleitet durch die Lehrkräfte Frau Thiel und Herrn Lenschow, die Gelegenheit, in der bayrischen Landeshauptstadt Orte des NS-Terrors und des Widerstands zu besichtigen. Im Rahmen einer Stadtführung lernten die Jugendlichen München als „Hauptstadt der Bewegung“ kennen, die bis in die jüngste Zeit ihre Schwierigkeiten mit der Erinnerung an den Nationalsozialismus hat. Dabei lassen sich die Anfänge der NSDAP bis heute präzise in der Stadt verorten. Denn die im Kontext einer kompletten Umgestaltung Münchens errichteten NS-Kultstätte und Parteigebäude stehen zum großen Teil heute noch – umgewidmet aber fast unverändert. Gesehenes und Erlerntes konnten die Schülerinnen aus Bockum-Hövel dann im NS-Dokumentationszentrum überprüfen, erweitern und vertiefen. Vor allem der Besuch im Konzentrationslager Dachau, vor den Toren Münchens gelegen, machte die Gruppe aus Hamm betroffen; am Block X, wo sich eine Gaskammer und das Krematorium befinden, wurde es ganz still. Natürlich suchte die Gruppe auch die „Denkstätte Weiße Rose“ an der Ludwig-Maximilian-Universität auf, um an der Stelle, an der Sophie Scholl mit ihrem Bruder Hans vom Hausmeister der Universität festgesetzt wurde, des Mutes der Namensgeberin der Gesamtschule in Bockum-Hövel zu gedenken. Die Jugendlichen aus Hamm, die sich trotz allen Prüfungsstresses für die Teilnahme an der Fahrt beworben hatten, begannen noch während des Aufenthalts in München, abends im Hostel Berichte, Videos und Referate anzufertigen, um den Daheimgebliebenen ihre Eindrücke weiterzugeben – ganz im Sinne der Losung, die als Inschrift des Mahnmals der Dachauer KZ-Gedenkstätte die BesucherInnen zum gemeinsamen Erinnern und zum Einsatz für Demokratie und Menschlichkeit aufruft: „Nie wieder“.

Hier geht es zur Projektzeitung der Gedenkstättenfahrt 2023

Gedenkverstanstaltung zum 84. Jahrestag der Progromnacht

Hier geht es zum Programm der Veranstaltung.

Weitere Bilder aus dem WA ((C): Robert Skudlarek

Stadtrundgang - Hamm zur Zeiten des Nationalsozialismus

Am Freitag, den 28.10.2022 führte Hartmut Gliemann die Klasse 10b zusammen mit ihren Klassenlehrerinnen Helena Niesing und Sana Ridene auf einen ganz besonders eindrücklichen Stadtrundgang durch Hamm-Mitte. Konkrete Orte und Schicksale von Menschen in Hamm verdeutlichten, wie sich der Nationalsozialismus und die Judenvernichtung damals in Hamm zugetragen haben, wie Opfer und Täter in dieser Stadt vielfach aufeinandertrafen und vereinzelt Menschen Zivilcourage zeigten.

Unter anderem wurde das ehemalige Oberlandesgericht (jetzt Rathaus), die Stolpersteine an der Grünstraße, das ehemalige Wohnhaus der jüdischen Familie Lauter und die Gedenkstätte Synagoge besucht. Die Klasse 10b zeigte sich besonders beeindruckt vom Besuch des Bunkers in der Feidikstraße und bekam zumindest einen kleinen Eindruck davon, wie beängstigend das Warten auf das Ende des Fliegeralarms dort gewesen sein muss. Wir bedanken uns  bei Herrn Gliemann für seine detaillierten und bewegenden Schilderungen.

Tag der Demokratie 2022

Tag der Demokratie 2022 - Impressionen des Projekttages

Zweitzeugen 2022

Solidaritätslauf für Frieden in der Ukraine

Ansprachen und Interviews mit unserer Schüler*innen: www.youtube.com/watch www.youtube.com/watch

Pflanzen des Korbiniansapfel-Baums 2021

Projekttag 2021: Europatag

Seit 2017 trägt die Sophie-Scholl-Gesamtschule in Bockum-Hövel den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ und hat sich als solche selbst verpflichtet, einmal im Jahr einen Projekttag zu hierfür relevanten Themen durchzuführen. So hat die Schule in den letzten Jahren z.B. ein schuleigenes Filmfestival (in Kooperation mit ein Cinemaxx Hamm) oder eine Demonstration  gegen Rassismus und Antisemitismus durch Bockum-Hövel organisiert und durchgeführt.

In diesem Jahr konzentrierte sich die Schule auf das Themenfeld Europa. Ob geografisch, politisch, sozial oder kulturell – der Begriff eröffnet viele Ansatzmöglichkeiten. Entsprechend deckten die Vorhaben der einzelnen Klassen und Kurse eine große Bandbreite an Themen ab. Es wurde also gebastelt, gezeichnet, musiziert, recherchiert, ausprobiert, diskutiert, qequizt und gespielt – je nach Jahrgang und Interesse. Der an der SSG geltenden Corona-Schutzmaßnahmen wegen konnte jedoch nicht wie sonst an diesem Tag üblich eine gemeinsame Aktion durchgeführt werden.

Mit ihrem bilingualen Zweig besitzt die SSG bereits einen sehr „europa-tauglichen“ Baustein, so dass die „Bilis“ der Oberstufe Gelegenheit hatten, begleitet von den Lehrkräften Frau Dr Bark und Frau Norris ihre Sprachfertigkeiten im Rahmen eines mehrsprachigen Planspiels zu erproben. Fokus hier war das Thema Migration: Wird die EU zur „Festung Europa“?

Per Videokonferenz diskutierten die Jugendlichen des 11. und 12. Jahrgangs mit dem Abgeordneten im Europaparlament Moritz Körner (F.D.P.) über die Situation Europas heute: „Herausforderung oder Krise“?

Der Abgeordnete berichtete in diesem Zusammenhang auch von Verfahrens- und Arbeitsweisen in Brüssel und stellte sich dabei durchaus kritischen Fragen zu Positionen seiner Partei. „Eine sehr lebendige Diskussion,“ so die begleitende Lehrerin Frau Niesing. Dieser Austausch mit dem Europa-Abgeordneten startete dann eigene Überlegungen zur EU: „Migration“, „Auswirkungen von Corona“, „Frieden“ oder „europäische Identität“ waren einige der Stichwörter, unter denen die Schülerinnen und Schüler das zuvor Diskutierte unter Anleitung des Geschichtslehrers Herrn Schorning weiter durchdachten. Körners Werben um politisches Engagement wurde somit direkt umgesetzt, indem nämlich die Schüler und Schülerinnen ihre an diesem Tag entwickelten Ideen in der von der EU eingerichteten online-Plattform „Konferenz zur Zukunft Europas“ einstellten. Vorschläge zur EU: von Bockum-Hövel nach Europa. (LEN)

"Beweist durch die Tat, dass ihr anders denkt!" - 100 Jahre Sophie Scholl

Auftakt des Sophie-Scholl-Jahres an der SSG (Bericht im WA):

Ausstellung "Was konnten Sie tun?"

Ab dem 17.05. ist auf der Schulstraße der Sophie-Scholl-Gesamtschule eine besondere Ausstellung eröffnet: Die Ausstellung "Was konnten sie tun?" - Widerstand gegen den Nationalsozialismus 1939-1945, die in Zusammenarbeit mit der Stifutng 20. Juli 1944 und der Gedenkstätte Deutscher Widerstand entstanden ist, konfrontiert die Schüler*innen mit Lebensgeschichten von Widerständlern der unterschiedlichsten Art. So wird jeder Schüler, jede Schülerin ihren Anknüpfungspunkt zur besonderen Situation dieser Menschen finden können.

Ausstellung zum 9. November

Hartmut Gliemann stellt in der Oberstufen-Galerie eine beeindruckende Ausstellung zum Gedenken an den 9. November vor. Bilder, Gedichte, Dokumente und Zeitzeugen-Berichte zu den verschiedenen Konzentrationslagern hat er zu einem bedrückenden Bild zusammengefügt. Die Ausstellung wird nun von den Schüler*innen im GL-Unterricht thematisiert.

Hier die gesamte Fotogalerie.

 

 

Gedenkfahrt nach München 2020

Schülerinnen und Schüler der Sophie-Scholl-Gesamtschule in Bockum-Hövel wollten es genauer wissen: Wie kam es zur Entstehung und zum Erstarken der NSDAP unter Adolf Hitler? Wie haben die Menschen nach dem Ersten Weltkrieg die grausamen Verbrechen der Nazis zulassen oder selbst sich an ihnen beteiligen können? Im Rahmen einer fünftägigen Fahrt nach München – der „Hauptstadt der Bewegung“, so Hitler – wurden dort Erinnerungs-Orte aufgesucht, um intensiv und anschaulicher, als es der „normale“ Schulunterricht vermag, in die Zeit des Nationalsozialismus einzutauchen.

Die von Geschichtslehrern und der Schulleiterin Frau Gröpper-Berger begleiteten Schülergruppe der Jahrgänge 10 bis 12 hatten in vorbereitenden Workshops Unterrichtsinhalte zum Thema wiederholt und vertieft, um vor Ort ihre Kenntnisse überprüfen und erweitern zu können. Neben einer Führung zu Schauplätzen des Aufkommens der NS-„Bewegung“ und dem Besuch des NS-Dokumentationszentrums, das sich am Standort des „Braunen Hauses“ (der Parteizentrale der NSDAP) am Königsplatz befindet, suchte die Gruppe aus Hamm die „DenkStätte“ Weiße Rose in der Ludwigs-Maximilians-Universität auf, um sich dort gemeinsam der Namensgeberin der Schule zu erinnern. 

Den Abschluss der Fahrt markierte ein Besuch des nahegelegenen Konzentrationslagers Dachau. In diesem sogenannten „Schutzhaftlager“ wurden bereits im März 1933, nur wenige Wochen nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler, politische Gegner, widerständige Geistliche, später auch Juden, Homosexuelle, Sinti und Roma oder Zeugen Jehovas eingesperrt, gequält und ermordet. Das KZ Dachau galt als Modell für weitere Einrichtungen dieser Art, und hier wurden die SS-Mannschaften „ausgebildet“, die später im Vernichtungslager Auschwitz ihren mörderischen „Dienst“ taten. Angesichts der grausamen Unterbringungs- und Arbeitsbedingungen, Folterpraktiken, Hinrichtungsstätten, Krematorien und der gnadenlosen Effizienz des Konzentrationslagers fiel hier Erinnern und Gedenken besonders schwer.

Indem die Schüler und Schülerinnen der Sophie-Scholl-Gesamtschule sich dennoch bewusst dazu entschieden, sich nicht abzuwenden, sondern genauer hinzusehen und zu verstehen, leisteten sie einen Beitrag zu der Verantwortung, die kürzlich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ansprach, als er anlässlich des 75-jährigen Gedenkens der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz als einzig mögliche Antwort auf den wieder erstarkenden Antisemitismus „Nie wieder! Niemals wieder!“ gelten ließ: einen Schlussstrich unter das Erinnern, so Steinmeier, dürfe es nicht geben. Die offenbar rassistisch motivierte Ermordung von Mitbürgern und Mitbürgerinnen in Hanau vom Mittwoch verbietet das Vergessen der eigenen Vergangenheit und fordert zur bewussten Auseinandersetzung mit Rassismus, Hass und Hetze auf. Im nächsten Schuljahr soll die Fahrt nach München erneut angeboten werden.

DuG-Kurs gestaltet Romanvorlage zu Theaterstück gegen Diskriminierung um

Sophie-Scholl-Tag 2019: Geschichte aus erster Hand

Aktionstag gegen Rassismus und Gewalt


Verleihung der Auszeichnung "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage"


Ermutigung zum Einmischen


Unter dem Motto „Helfen und Widerstand“ rief das Anne-Frank-Zentrum in Berlin Schulen in ganz Deutschland auf, im Rahmen des alljährlich durchgeführten Anne-Frank-Tages nachzudenken über Rassismus, Antisemitismus, Flucht und Verfolgung in Gegenwart und Geschichte. 150 Schulen und über 20.000 Schüler und Schüler und Lehrkräfte in ganz Deutschland folgten diesem Ruf und leisteten damit einen Beitrag zu einer demokratischen Erinnerungskultur, die den heute immer lauter werdenden Stimmen entgegentreten, die einen wie auch immer gearteten „Schlussstrich“ oder ein Ende der Erinnerungsarbeit fordern und uns dabei vergessen lassen wollen, dass unsere Zukunft an unserer Bereitschaft, uns unserer Vergangenheit zu stellen entscheidet.

Insgesamt acht Lerngruppen der Jahrgänge 6 bis 10 beschäftigten sich mit dem Schicksal der Anne Frank, die mit ihrer Familie zwischen Juli 1942 und August 1944 in ihrem Amsterdamer Versteck versuchten, sich der nationalsozialistischen Verfolgung zu entziehen. Anne war ein Teenager wie die Schüler und Schülerinnen an unserer Schule; ihre Träume und Hoffnungen endeten aber im KZ Bergen-Belsen, wo sie unmenschlichen Bedingungen ertragen musste und im Februar oder März völlig entkräftet 1945 starb.  

Nachdem sie sich mit den Umständen des „Untertauchens“ der Familie Frank beschäftigt hatten (eigene Recherchen, Filme, Lektüre von Teilen ihres Tagebuchs, Gespräche in den Lerngruppen), präsentierten die Schüler und Schülerinnen ihre Ergebnisse, z.B. durch Poster, den Bau von Modellen des Verstecks oder die Erstellung eines Quiz‘ zum Thema, um das Schicksal der Anne Frank in unserer Schule lebendig zu machen. Ein wichtiger Aspekt dabei war die Rolle der Helfer und Helferinnen: Was bedeutete es, unter Einsatz des eigenen Lebens (und dem Wohl der eigenen Familie) gegen die  nationalsozialistische Judenverfolgung sich zu wenden und eine jüdische Familie im Untergrund zu unterstützen? Welche Verbindungen lassen sich (nicht) ziehen zum Reden und Nachdenken über Flüchtlinge heute? Wieviel Menschlichkeit und Solidarität können oder wollen wir uns leisten?

Antworten auf solche Fragen können offensichtlich nicht abschließend und allgemeingültig gegeben werden – der Anne-Frank-Tag sollte also auch in Zukunft angegangen werden!  Die Arbeitsergebnisse aus diesem Jahr bleiben der Schulgemeinschaft aber erhalten, so dass wir beim nächsten Mal nicht bei „null“ anfangen müssen….  

 

 


Fortbildung zum Thema "Salafismus"

Am 14.03.2018 nahmen Kolleginnen und Kollegen unserer Schule an einer hoch interessanten schulinternen Fortbildung zum Thema "Salafismus" teil. Der Referent Björn Muntzeck vom Wegweiser Dortmund/Multikulturelles Forum e.V. verstand es in besonderer Weise einen Bogen vom den historischen Wurzeln des Salafismus hin zur heutigen Problematik zu spannen. Auch seine Schlussfolgerungen, dass jede Form des Extremismus vergleichbare Wurzeln habe und deshalb auch mit vergleichbaren pädagogischen Handeln begegnet werden könne, leuchtete den Teilnehmern ein. Viele plädierten dafür, sich noch intensiver mit diesem Themenkomplex zu beschäftigen.

Sophie-Scholl-Tag 2018: 75 Jahre Ermordung von Sophie Scholl


Der Terror nebenan – Exkursion zum El-De-Haus in Köln

Nur fünf Minuten Fußmarsch vom Kölner Dom entfernt befindet sich das EL-De-Haus, die einzige erhaltene GeStaPo-Zentrale Deutschlands, die heute als Gedenkstätte genutzt wird. Unterstützt und begleitet durch den Sozialpädagogen Abdel El-Allali besuchte der Bili-Kurs Jg. 10 der Sophie-Scholl-Gesamtschule nun die Einrichtung in Ergänzung zum Fachunterricht Gesellschaftslehre.

Mit Blick auf den Sondergerichtshof, in dem für die schnelle Aburteilung von politischen Gegnern gesorgt wurde, gelegen, versprüht das Gebäude in den oberen Stockwerken auch heute noch den spröden „Charme“ einer Beamtenstube. In den unteren Kellergeschossen jedoch befinden sich die Folterkeller der Geheimen Staatspolizei (GeStaPo). Dort wurden Verdächtige, flüchtige Zwangsarbeiter oder Widerstandskämpfer gequält, um Informationen über mögliche Mittäter herauszupressen. Die Graffiti der Inhaftierten (auch in russischer, italienischer, oder französischer Sprache) lassen sich noch entziffern.

Im Innenhof des Gebäudes befindet sich die ehemalige Hinrichtungsstätte: von den direkt anliegenden Wohnhäusern einsehbar, neben den Garagen und Gärten des Quartiers – eine staatliche Emordungsstelle in guter Nachbarschaft! Der Terror war mitten in die Stadt gesetzt, und über den Sinn und Zweck der GeStaPo-Zentrale gab es unter der Bevölkerung keinen Zweifel: die Schreie der Gefolterten konnte man auf dem Bürgersteig hören...

Neben dem Terror verfolgten die Nationalsozialisten aber auch Strategien der Verführung. Die ständige Ausstellung in einem höher gelegenen Geschoss des El-De-Hauses beleuchtet anhand persönlicher Schicksale die Eckpunkte der  NS-Erziehungs- und Jugendpolitik.

Rassenideologie und Führerkult wurde den Jugendlichen im Rahmen durchaus attraktiver Freizeitangebote eingetrichtert: Das Ziel war Gefolgschaft aus Überzeugung. Für die „Unbelehrbaren“ blieben dann die Folterkeller der GeStaPo...

Fotoasstellung zum Thema "Flucht"


Mölln 1992 - bewegendes Gespräch mit Ibrahim Arslan

„Opfer sein ist keine Schwäche, sondern eine Stärke, wenn man darüber redet“

… diese Worte prägten die intensive Auseinandersetzung der GL-Kurse des 10. Jahrgangs mit einem einschneidenden Ereignis der jüngeren deutschen Vergangenheit. Auf Vermittlung des haekelclub 590, der Hammer Jugendorganisation gegen Rassismus jeder Art, besuchte Ibrahim Arslan die Sophie-Scholl-Gesamtschule. Herr Arslan, heute 32 Jahre alt,  ist Überlebender der Brandanschläge von Neonazis im schleswig-holsteinischen Mölln im Jahr 1992. Todesopfer waren damals die Schwester und zwei Cousinen von Herr Arslan. Nach einem eindrucksvollen Film über die Geschehnisse von 1992 kamen die gut 130 Schüler mit Herrn Arslan ins Gespräch. Schnell kam auch die Frage, warum Herr Arslan sicher immer noch dieser schrecklichen Vergangenheit stellt und nicht einfach versucht zu vergessen. Seine Antwort: Er zählte einige Namen auf: Enver ?im?ek, Abdurrahim Özüdo?ru, Süleyman Ta?köprü. Und fragte die Schüler, ob jemand diese Namen kenne. Keine Meldung. Auf die Frage, ob jemand Beate Zschäpe kenne, gingen zahlreiche Hände in die Höhe. Die erstgenannten Namen sind die Namen der ersten Opfer des NSU, Frau Zschäpe Mitglied, also Täter der NSU. Sein überzeugendes Fazit lautet deshalb: Die Perspektive der Opfer geht häufig verloren, ihr fehlt eine Stimme in der Öffentlichkeit und er wolle diesen Opfern eine Stimme geben. Denn die Anschläge von Mölln aus dem Jahre 1992 stehen für alle Brandanschläge, die auch heute noch aus Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz verübt werden.

Auf dem Weg zur Auszeichung "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage"

Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage: Jetzt geht’s los (Weitermachen)!

Geschafft!!! An der Sophie-Scholl-Gesamtschule hat sich die Schulöffentlichkeit für eine Teilnahme am Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ausgesprochen; die erforderlichen 70% in allen Gruppen (Schüler, Lehrer, Angestellte) sind erreicht. Selbst wenn noch nicht aus allen Kursen und Klassen die Rückmeldungen vorliegen, erfüllen wir damit schon jetzt die Kriterien des Projektes.

Allerdings ist die offizielle Anmeldung, die der Aktionskreis jetzt abschickt, erst der Einstieg: denn wir haben uns mit dem Antrag für die Zukunft verpflichtet, Aktionen oder Projekte zum Thema durchzuführen. Der Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ beschreibt die Absicht, in Zukunft aktiv zu bleiben, also eine Richtung oder einen Weg und nicht einen Zustand.

Die Projektwoche zum Thema „Wir l(i)eben Vielfalt“, die für die letzte Schulwoche geplant ist und bei der wir den Titel feiern, ist also kein Abschluss! Ein echter Startschuss ist dieses Vorhaben aber auch nicht: an unserer Schule gibt es ja schließlich schon eine ganze Reihe von Unterrichtsvorhaben, Veranstaltungen und Projekten verschiedener Fächer oder auch der Schulsozialarbeit, die zusammengenommen die Bezeichnung als Schule ohne Rassismus ebenfalls rechtfertigen könnten. Durch die Unterschriftenaktion haben wir jetzt aber auch eine Willensbekundung, eine bewusste und aktive Zustimmung zur Auseinandersetzung mit Ausgrenzung und Diffamierung. Die Losung heißt also: Weitermachen und nicht nachlassen!

Der nächste Schritt ist jetzt die Wahl zum Schulpaten. Welche/r Prominente soll die Sophie-Scholl-Gesamtschule in der Zukunft auf ihrem Weg zur „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“  begleiten? Die gesamte Schulöffentlichkeit war aufgerufen, diesen Schulpaten zu wählen – die Ergebnisse liegen in Kürze vor!

 

 

Am 2.11.2016 starteten wir unsere Aktionen zu "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage". (s. Elternbrief)

 

„Aktion Blond“ – Diskriminierung abgelehnt!

 Jeder Mensch kann Ausgrenzung erfahren, denn jeder Mensch ist „anders“! Um dies zu verdeutlichen, führte der Aktionskreis „Schule ohne Rassismus“ ein an anderer Stelle (z.B. vor Jahren an der Universität in Münster) bereits erprobtes Experiment vor. Eine „neue Regel“ wurde eingeführt, so dass blonde Schüler durch eine Extra-Tür die Schule zu betreten hatten. Unsinnig? Ja klar, aber die Ausgrenzung wegen Hautfarbe oder Religion ist auch nicht besonders vernünftig!

Am Morgen der „Aktion blond“ suchten die Schüler also den „richtigen“ Eingang. Verblüfft, gleichgültig, im Bestreben, die neue Regel zu beachten oder auch wütend und empört. Manchmal dauerte es einen Moment, bis man so recht wusste, was los war, doch die Auflösung gab es erst im Unterricht: eine Gelegenheit zu diskutieren, was das Experiment mit unserer Schule und der Welt, in der wir leben, zu tun hat. An der Sophie-Scholl-Gesamtschule gibt es keine rechtsextreme „Szene“, aber wer genau hinhört und hinschaut, erkennt ein Hakenkreuz hier, ein Witzchen dort –„Alles klar, Pole!?“; „Ey, du Deutscher“; „Was los, Türke?“...!

 

Der Aktionskreis „Schule ohne Rassismus“, das sind vor allem Schüler und auch Lehrer an der Sophie-Scholl-Gesamtschule, hofft, dass die Verblüffung und manchmal auch Verunsicherung während der „Aktion blond“ Denkprozesse angestoßen hat: Wie soll unsere Schule sein? Die Gruppe möchte sich dafür einsetzen, dass die (oft unausgesprochene) Ablehnung von Ausgrenzung noch deutlicher in unserem Schulleben betont wird. Es gibt schon eine ganze Reihe an Projekten und Initiativen an der Sophie-Scholl-Gesamtschule, die Rassismus und Ausgrenzung entgegentreten – was liegt da näher, als diese Vorhaben zusammenzuführen und uns zur „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ zu erklären?! Wir werden die unterschiedlichsten Diskriminierungsanlässe und -formen nicht ein für allemal „los“; aber wir sollten das, was wir tun können, anpacken, um trotz gefühlter oder tatsächlicher Veränderungen unserer Lebenswelt und damit einhergehender Verunsicherungen ein Ort der Wertschätzung und des unbedingten Respekts für alle Menschen zu bleiben.

 

„Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“  an der SSG

 

Im Rahmen des etablierten und vielfach ausgezeichneten Projektes „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ sammeln wir z.Z. Unterschriften von Schülern, Lehrern und technischem Personal. Schaffen wir in allen drei Gruppen mindestens 70% Zustimmung zum nachhaltigen Eintreten gegen Rassismus, können wir den Titel beantragen. Gleichzeitig gibt es bereits erste Vorschläge für Schulpaten, d.h. Prominente, die uns mit ihrem guten Namen oder bekannten Gesicht unterstützen. Klappt das (und es sieht sehr gut aus!!!) geht’s aber erst los: den Titel muss sich unsere Schule in der Zukunft permanent weiter verdienen.

 

Ermutigend ist die Unterstützung, die wir von unterschiedlicher Seite bekommen: Schüler, die ins Gespräch einsteigen wollen oder Plakate beisteuern; die Unterstützung durch den Förderverein der Schule; Eltern, die am liebsten sofort mitmachen würden (wir kommen in jedem Fall darauf zurück!)... „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ hat eigentlich schon begonnen.

 

In jedem Fall können wir Interessierte oder Engagierte weiter brauchen! Jeden Montag trifft sich die Gruppe um 13:30h in Raum C201 – auch Reinschnupperer sind willkommen! Seit kurzer Zeit haben wir ein Informationsbrett im Forum (zwischen Mensa und Kiosk). Dort gibt es Infos, Vorschläge für Schulpatenschaften etc,

 

Verantwortlich ist man nicht nur, für das, was man tut, sondern auch für das, was man nicht tut. (Laotse)

Zeitzeugen berichten


Zeitzeugin berichtet


Lesung zu den Edelweißpiraten


Solidarisch und gemeinsam gegen Extremismus