Trainingsraum

"Jede Schülerin und jeder Schüler hat das Recht ungestört zu lernen." So lautet die erste von drei Grundregeln, die an der Sophie-Scholl-Gesamtschule nachhaltig eingefordert werden. Unterrichtsstörungen und Beeinträchtigungen des Lernens gab und gibt es an allen Schulformen. Neu ist jedoch die Art, ihnen zu begegnen. Nicht Bestrafungen stehen im Vordergrund des neuen Trainingsraumprogramms, sondern eine Anleitung zu "eigenverantwortlichem Denken". Dieses Programm wurde in den USA von Ed Ford entwickelt und inzwischen auch in Deutschland erfolgreich erprobt.

Neue Perspektiven und positive Lösungsansätze entwickeln!

Schülerinnen und Schüler, die den Unterricht und ihre Mitschüler immer wieder stören, sind nach diesem Konzept durch Strafen nur sehr kurzfristig zu motivieren Regeln einzuhalten. Die wirklichen Probleme werden so nicht gelöst. Schülerinnen und Schüler, die trotz Ermahnung wiederholt stören, verlassen deshalb den Unterricht und gehen in den Trainingsraum. Dort haben sie Gelegenheit, mit einem Betreuungslehrer oder einer Betreuungslehrerin über ihre Konzentrationsstörungen, Lernschwierigkeiten oder Probleme in der Klassengemeinschaft zu reden. In diesem Gespräch werden neue Perspektiven und positive Lösungsansätze entwickelt, die anschließend in einem schriftlichen Plan festgehalten werden. Bei anhaltenden Schwierigkeiten werden auch die Eltern in dieses Gespräch einbezogen, um gemeinsam nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen. Die Reaktion auf die Einrichtung des Trainingsraums ist durchweg positiv: interessanterweise auch bei den Schülerinnen und Schülern, die den Trainingsraum aufsuchen müssen. Sie fühlen sich ernst genommen und haben das Gefühl, ihre persönliche Situation ansprechen zu können und Hilfe zur Selbstkontrolle zu erhalten.